בִּשְׁלשָׁה מְקוֹמוֹת הַכֹּהֲנִים שׁוֹמְרִים בְּבֵית הַמִּקְדָּשׁ, בְּבֵית אַבְטִינָס, וּבְבֵית הַנִּיצוֹץ, וּבְבֵית הַמּוֹקֵד. וְהַלְוִיִּם בְּעֶשְׂרִים וְאֶחָד מָקוֹם. חֲמִשָּׁה, עַל חֲמִשָּׁה שַׁעֲרֵי הַר הַבַּיִת. אַרְבָּעָה, עַל אַרְבַּע פִּנּוֹתָיו מִתּוֹכוֹ. חֲמִשָּׁה, עַל חֲמִשָּׁה שַׁעֲרֵי הָעֲזָרָה. אַרְבָּעָה, עַל אַרְבַּע פִּנּוֹתֶיהָ מִבַּחוּץ. וְאֶחָד בְּלִשְׁכַּת הַקָּרְבָּן, וְאֶחָד בְּלִשְׁכַּת הַפָּרֹכֶת, וְאֶחָד לַאֲחוֹרֵי בֵית הַכַּפֹּרֶת: An drei Stellen hielten die Priester im Heiligtum Wache1 nach den meisten Erklärern nur während der Nacht, nach anderen auch bei Tage., im Abtinasraum, im Zündfeuerraum und im Erwärmungsraum2 S. Tam. I Noten 2—4., und die Leviten an einundzwanzig Stellen3 Auch vor den Räumen, in denen die Priester Wache hielten, hielten, wie die meisten Erklärer annehmen, draussen Leviten Wache (s. weiter Mischna 5 und 9). Es ist danach entweder zu erklären, an 21 Stellen hielten die Leviten allein Wache, ausser den 3 genannten Stellen, an denen ausser ihnen auch Priester wachten, oder es sind in diesen 21 Stellen die 3 genannten, wo auch die Priester Wache hielten, mit enthalten, indem unter den fünf Toren des Tempelhofes, an denen die Leviten Wache hielten, drei waren, die sich an derselben Stelle befanden wie die genannten drei Räume, nämlich das Wassertor, über oder (nach anderen) neben dem sich der Abtinas-Raum befand, das Zündfeuer-Tor und das Tor des Erwärmungs-Raums (s. weiter Mischna 4 und 5).: fünf an den fünf Toren des Tempelberges4 S. Mischna 3., vier an seinen vier Ecken5 an den vier Ecken der den ganzen Tempelberg einschliessenden Mauer. drinnen6 Hier hielten sich die Wächter innerhalb der Mauer auf, weil sie hier durch das rings um die Mauer führende Schutzdach geschützt waren und sich, wenn sie müde wurden, auch niedersetzen durften, da dieser Raum noch nicht zum Tempelhof gehörte, in dem es nicht erlaubt war, sich niederzusetzen., fünf an fünf Toren7 Nach Mischna 4 hatte der Tempelhof sieben Tore. Nach der ersten Erklärung in Note 3 hielten die Leviten allein nur an fünf Toren Wache, da an den beiden anderen Toren, am Zündfeuer-Tor und am Tor des Erwärmungsraums, auch die Priester Wache hielten; am Wassertor hielten danach die Leviten auch noch besonders Wache, neben den Leviten, die zusammen mit den Priestern an dem darüber befindlichen Abtinas-Raum Wache hielten. Nach der zweiten Erklärung wurden überhaupt nur fünf von den sieben Toren bewacht, an den beiden anderen war keine Wache nötig, da sie in der Mitte zwischen zwei bewachten Toren lagen, nämlich das Erstgeburten-Tor zwischen dem Brennholz-Tor und dem Wassertor, und das Opfertor zwischen dem Zündfeuer-Tor und dem Tor des Erwärmungs-Raums. Nach einer anderen Ansicht im Talmud (Tam. 27a) gibt hier die Mischna die Ansicht eines anderen Tanna als des in Mischna 4 wieder, danach hätte der Tempelhof überhaupt nur fünf Tore gehabt. des Tempelhofes8 Unter עזרה wird hier der ganze von einer Mauer ringsum umgebene Platz vom Männer-Vorhof an vor, zu beiden Seiten und hinter dem Hechal und dem Allerheiligsten verstanden, wir übersetzen es deshalb mit „Tempelhof“., vier an seinen vier Ecken9 an den vier Ecken dieser den Tempelhof einschliessenden Mauer. draussen10 Hier mussten die Wächter sich ausserhalb der Mauer aufhalten, weil sie innerhalb derselben sich, auch um sich auszuruhen, nicht hätten niedersetzen dürfen., einer an der Opferkammer11 die weiter Mischna 6 לשנת טלאי קרבן und Tam. III, 3 הטלאים לשכת genannte Kammer, in der die für das tägliche Morgen- und Abendopfer bestimmten Tiere standen, nach einer anderen von Ascheri gebrachten Erklärung eine andere Kammer, die sonst nirgends genannt wird, in die die Opfertiere gebracht wurden, um auf ihre Tauglichkeit untersucht zu werden., einer an der Vorhangskammer12 nach Ascheri die Kammer, in der die Vorhänge für das Heiligtum gewebt wurden. Auch diese Kammer wird sonst nirgends genannt, ihre Lage lässt sich daher auch nicht angeben. und einer auf der Rückseite des Allerheiligsten13 בית הכפורת wurde der Raum des Allerheiligsten nach dem auf der heiligen Lade liegenden Deckel genannt, weil von hier aus Mose die Stimme Gottes zu sich reden hörte, (s. Num. 7,89)..
אִישׁ הַר הַבַּיִת הָיָה מְחַזֵּר עַל כָּל מִשְׁמָר וּמִשְׁמָר, וַאֲבוּקוֹת דּוֹלְקִין לְפָנָיו, וְכָל מִשְׁמָר שֶׁאֵינוֹ עוֹמֵד, אוֹמֵר לוֹ אִישׁ הַר הַבַּיִת, שָׁלוֹם עָלֶיךָ. נִכָּר שֶׁהוּא יָשֵׁן, חוֹבְטוֹ בְמַקְלוֹ. וּרְשׁוּת הָיָה לוֹ לִשְׂרֹף אֶת כְּסוּתוֹ. וְהֵם אוֹמְרִים, מַה קּוֹל בָּעֲזָרָה. קוֹל בֶּן לֵוִי לוֹקֶה וּבְגָדָיו נִשְׂרָפִין, שֶׁיָּשֵׁן לוֹ עַל מִשְׁמָרוֹ. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר בֶּן יַעֲקֹב אוֹמֵר, פַּעַם אַחַת מָצְאוּ אֶת אֲחִי אִמָּא יָשֵׁן, וְשָׂרְפוּ אֶת כְּסוּתוֹ: Der Tempelbergsvorsteher14 der die Oberaufsicht über den ganzen Tempelberg hatte und entweder auch während der Nacht sich innerhalb der Mauer des Tempelbergs aufhielt oder die Schlüssel zu einem Tore hatte, um eintreten zu können. machte die Runde bei allen Wachen15 Wenn auch die Wachen innerhalb des Tempelhofes gemeint sind, muss man annehmen, dass er Schlüssel zu einer Nebenpforte hatte, durch die er auch in den bei Nacht geschlossenen Tempelhof eintreten konnte., brennende Fackeln wurden ihm vorangetragen. Stand der Wächter nicht aufrecht16 sondern hatte er sich niedergesetzt, so dass zu befürchten war, dass er vielleicht schlief., sprach ihn17 Ed. Lowe: „ו„אומר לו ebenso im Talmud, Tam. 27b, Maim. הלכות בית הכחירה VIII, 10. Danach wäre zu übersetzen: Stand der Wächter nicht aufrecht und sprach ihn mit den Worten an: „Herr Tempel-Vorsteher, Frieden über dich!“ so war daran zu erkennen, dass er schlief. der Tempelbergs-Vorsteher mit den Worten an: „Frieden über dich“. Stellte sich heraus, dass er schlief, schlug er ihn mit seinem Stock, es stand ihm auch das Recht zu, ihm sein Gewand zu verbrennen. Die, [die ihn schreien hörten], sagten: „Was ist das für ein Geschrei im Tempelhofe“? „Die Stimme eines Leviten, der geschlagen wird und dem die Kleider verbrannt werden, weil er auf seinem Posten geschlafen hat“! R. Elieser, Sohn des Jakob, sagt: Den Bruder meiner Mutter hat man einmal schlafend getroffen und ihm sein Gewand verbrannt.
חֲמִשָּׁה שְׁעָרִים הָיוּ לְהַר הַבַּיִת. שְׁנֵי שַׁעֲרֵי חֻלְדָּה מִן הַדָּרוֹם, מְשַׁמְּשִׁין כְּנִיסָה וִיצִיאָה. קִיפוֹנוֹס מִן הַמַּעֲרָב, מְשַׁמֵּשׁ כְּנִיסָה וִיצִיאָה. טָדִי מִן הַצָּפוֹן, לֹא הָיָה מְשַׁמֵּשׁ כְּלוּם. שַׁעַר הַמִּזְרָחִי, עָלָיו שׁוּשַׁן הַבִּירָה צוּרָה, שֶׁבּוֹ כֹהֵן גָּדוֹל הַשּׂוֹרֵף אֶת הַפָּרָה וּפָרָה וְכָל מְסַעֲדֶיהָ יוֹצְאִים לְהַר הַמִּשְׁחָה: Fünf Tore hatte der Tempelberg: die beiden Hulda-Tore18 nach Ansicht der meisten Erklärer nach der Prophetin Hulda benannt (s. Könige II 22, 14). auf der Südseite, sie dienten als Eingang und Ausgang19 d. h. die meisten Besucher des Heiligtums betraten es und verliessen es durch diese Tore, vgl. weiter II, 1., das Kiphonos-Tor20 Woher dieses Tor den Namen hatte und was er bedeutet, wird nicht angegeben. Nach dem Verfasser des Buches שלטי הגבורים sei es von dem griech. κῆπος = Garten abzuleiten und habe sich vermutlich in seiner Nähe eine Gartenanlage befunden. auf der Westseite, es diente als Eingang und Ausgang21 Manche Mischnaausgaben haben hier nicht die Worte: משמש כניסה ויציאה ., das Tadi-Tor22 Die Lesarten schwanken zwischen טרי mit einem ד und טרי mit einem ר. Ed. Ven. und Lowe lesen: טרי. Für den Beinamen dieses Tores werden von den Erklärern die verschiedenartigsten Erklärungen gegeben. David Kimchi liest טדי und hält dieses für einen Personen·Namen = Tadäus, nach dem das Tor benannt war. Ascheri liest ebenfalls טדי und erklärt es mit „hoch“ (arab. طود = Berg), weil das Tor nach oben giebelartig in eine Spitze auslief (vgl. weiter II, 8). Der Verfasser des שלטי הגבורים liest טרי und vermerkt, dass es entweder das griech. ϑέριος sei, also etwa „das Sommertor“ (ϑέρος = der Sommer), vielleicht deshalb so genannt, weil es auf der Nordseite gelegen im Sommer einen kühlenden Aufenthalt gegen die Sonnenglut gewährte, oder das griech. τέρυ = schwach, weil es nicht wie die anderen Tore oben durch eine querliegende Oberschwelle abgeschlossen war. Andere vermuten in טרי das griech. τρία oder τρι = drei, weil die giebelartige Spitze des Tores die Form eines Dreiecks hatte (s. Tosf. Jomt. und Tif. Jisr.). In den Tosf.-Auszügen (פסקי תוספות) z. St. werden für den Namen טרי noch zwei andere Erklärungen gebracht, nach der einen soll es das „stille“ Tor bedeuten, weil dieses Tor hauptsächlich von solchen benutzt wurde, die in der Stille das Heiligtum verlassen mussten (s. R. Elieser ben Jakob am Schluss der Mischna 9), nach der anderen „das Sängertor“ (טיידי Mehrz. von טיידון s. Levy Wörterbuch), wie Tosf. Jomt. vermutet, weil vielleicht die Leviten in der Nähe dieses Tores ihre Gesänge einübten. auf der Nordseite, es war garnicht zum Gebrauch bestimmt23 man pflegte es nicht als Ein- und Ausgang zu benutzen., das Ost-Tor, über24 Nach der Mischna Kelim XVII, 9 (s. dort Bart. und Raschi zu Menach. 98a v. בשושן הבירה) befand sich die Abbildung nicht auf dem Tore selbst, sondern auf einem über dem Tore gelegenen Oberbau. dem sich ein Bild der Residenz Susa befand, durch dieses gingen der Hohepriester25 Das Verbrennen der roten Kuh geschah zumeist durch den Hohepriester, doch durfte es auch durch einen anderen Priester geschehen (s. Para IV, 1). Ed. Ven. liest: כהן., der die [rote] Kuh verbrannte, die Kuh26 Ed. pr. und ed. Ven. lesen: שורף את הפרח (ed. Ven. שבו רואה בהן גדול (בהן, das zweite ופרח fehlt in beiden Ausgaben (s. weiter II, 4 und Para III, 5)., und alle, die bei ihr Hilfe leisteten, zum Ölberg hinaus27 auf dem die Kuh verbrannt wurde. Die Kuh musste zunächst ins Heiligtum gebracht werden, um dort auf ihre Tauglichkeit untersucht zu werden..
שִׁבְעָה שְׁעָרִים הָיוּ בָעֲזָרָה, שְׁלשָׁה בַצָּפוֹן וּשְׁלשָׁה בַדָּרוֹם וְאֶחָד בַּמִּזְרָח. שֶׁבַּדָּרוֹם, שַׁעַר הַדֶּלֶק. שֵׁנִי לוֹ, שַׁעַר הַבְּכוֹרוֹת. שְׁלִישִׁי לוֹ, שַׁעַר הַמָּיִם. שֶׁבַּמִּזְרָח, שַׁעַר נִקָּנוֹר, וּשְׁתֵּי לְשָׁכוֹת הָיוּ לוֹ, אַחַת מִימִינוֹ וְאַחַת מִשְּׂמֹאלוֹ, אַחַת לִשְׁכַּת פִּנְחָס הַמַּלְבִּישׁ, וְאַחַת לִשְׁכַּת עוֹשֵׂי חֲבִתִּין: Sieben Tore hatte der Tempelhof28 S. oben Note 8., drei auf der Nordseite, drei auf der Südseite und eines auf der Ostseite. Auf der Südseite29 von Westen nach Osten gerechnet.: das Brennholz-Tor30 durch das man das Holz für den Altar in das Heiligtum brachte. Nach einer anderen Erklärung wurde es שער הדלק genannt, weil man durch dieses Tor täglich Feuer auf den Altar brachte (s. Joma 21 b)., als zweites danach das Erstgeburten-Tor31 durch das die Erstgeburts-Opfer, die nicht auf der für hochheilige Tiere vorgeschriebenen Schlachtstelle auf der Nordseite geschlachtet zu werden brauchten, zum Schlachten hineingeführt wurden. Nach einigen Erklärern wurden auch die anderen nicht hochheiligen Opfertiere durch dieses Tor hineingeführt, nach ed. Ven., Lowe und Talmudausg. hiess auch dieses Tor: שער הקרבן, es wäre aber dann von dem הקרבן שער auf der Nordseite (s. folg. Mischn.) zu unterscheiden., als drittes danach das Wassertor32 S. weiter II, 6.. Auf der Ostseite: das Nikanor-Tor33 nach dem Spender der Türen zu diesem Tore so benannt (s. Joma III, 10 und dort Note 60), nach einer anderen von Ascheri gebrachten Erklärung nach dem syrischen Feldherrn Nikanor auf Grund einer im Talm. Jerus. (s. Taani. II, 13), auch in dem Geschichtswerk צמח דוד gebrachten Erzählung., dort befanden sich zwei Kammern, eine zur Rechten und eine zur Linken, die eine war die Kammer des Kleideraufsehers Pinchas34 S. Schekal. V, 1., die andere die Kammer der Hersteller des Pfannenopfers35 das der Hohepriester täglich früh und abends darzubringen hatte. Ed. pr., Ven. und Lowe lesen: לשכת בית עושה חבתין..
וְשֶׁבַּצָּפוֹן, שַׁעַר הַנִּיצוֹץ. וּכְמִין אַכְסַדְרָה הָיָה, וַעֲלִיָּה בְנוּיָה עַל גַּבָּיו, שֶׁהַכֹּהֲנִים שׁוֹמְרִים מִלְמַעְלָן וְהַלְוִיִּם מִלְּמַטָּן, וּפֶתַח הָיָה לוֹ לַחֵיל. שֵׁנִי לוֹ, שַׁעַר הַקָּרְבָּן. שְׁלִישִׁי לוֹ, בֵּית הַמּוֹקֵד: Auf der Nordseite36 von Westen nach Osten gerechnet.: Das Zündfeuertor37 S. Tam. I Note 3., es war wie eine Art Vorbau38 אכסדרה = ἐξέδρα, ein offener überdachter Vorbau., darüber war ein Oberstock39 der in Mischn. 1 angeführte בית הנצוץ genannte Raum. aufgebaut, die Priester hielten oben Wache und die Leviten unten, eine Tür führte von ihm40 Nach Bart, und Ascheri befand sich in diesem Tore ausser den Türen, die nach innen in den Tempelhof führten, noch eine Tür, die nach dem vor dem Tempelhof gelegenen חיל genannten Platze führte. Es ist aber nicht recht verständlich, wozu diese Tür nötig war, da nach der Erklärung von Bart. der vor dem Tore befindliche Vorbau nach vorne hin offen war. Andere erklären, dass von dem über dem Tore gelegenen בית הנצוץ eine Tür nach aussen führte, durch die man an einer dort angelegten Treppe zum חיל gelangen konnte. zum Zwinger41 S. weiter II Note 17., das zweite danach war das Opfertor42 durch die man die Opfertiere, insbesondere die hochheiligen, die nur auf der Nordseite des Tempelhofes geschlachtet werden durften, zu der auf der Nordseite gelegenen Schlachtstelle führte., das dritte das [Tor] des Erwärmungsraums43 S. Tamid I Note 4..
וְאַרְבַּע לְשָׁכוֹת הָיוּ בְּבֵית הַמּוֹקֵד, כְּקִיטוֹנוֹת פְּתוּחוֹת לִטְרַקְלִין, שְׁתַּיִם בַּקֹּדֶשׁ וּשְׁתַּיִם בַּחֹל, וְרָאשֵׁי פִסְפָּסִין מַבְדִּילִין בֵּין קֹדֶשׁ לַחֹל. וּמֶה הָיוּ מְשַׁמְּשׁוֹת. מַעֲרָבִית דְּרוֹמִית, הִיא הָיְתָה לִשְׁכַּת טְלָאֵי קָרְבָּן. דְּרוֹמִית מִזְרָחִית, הִיא הָיְתָה לִשְׁכַּת עוֹשֵׂי לֶחֶם הַפָּנִים. מִזְרָחִית צְפוֹנִית, בָּהּ גָּנְזוּ בְנֵי חַשְׁמוֹנַאי אֶת אַבְנֵי הַמִּזְבֵּחַ שֶׁשִּׁקְּצוּם מַלְכֵי יָוָן. צְפוֹנִית מַעֲרָבִית, בָּהּ יוֹרְדִים לְבֵית הַטְּבִילָה: Vier Kammern waren in44 Ed. Lowe: לבית dem Erwärmungsraum, in der Art von Nebenzimmern45 קיטון = κοιτών, Schlafzimmer, dann überhaupt kleines Zimmer. Maim. leitet es von קיט = Sommer ab, Sommerzimmer, in dem man sich im Sommer zum Schlafen niederlegte., deren Türen nach einem Saale46 טרקלין = triclinium, das Hauptzimmer der Wohnung, in dem gespeist wurde. führen47 In der Mitte war ein grosser freier Raum, der eigentliche Erwärmungsraum, auf der Nordseite das nach aussen führende Tor und gegenüber auf der Südseite das nach dem Tempelhof führende Tor. Von den vier Kammern waren zwei auf der Ostseite, eine auf dem nördlichen und die andere auf dem südlichen Teile, und ebenso zwei auf der Westseite., zwei davon gehörten zu den geheiligten, zwei zu den nichtheiligen Räumen48 Nach den meisten Erklärern befand sich das ganze Gebäude innerhalb der Mauer des Tempelhofes, der südliche Teil desselben mit den beiden nach der Südseite hin gelegenen Kammern und dem nach dem Tempelhof führenden Tor gehörte zu den geheiligten Räumen, der nördliche Teil mit den beiden nach der Nordseite hin gelegenen Kammern und dem nach aussen führenden Tor zu den nicht geheiligten. Nach Maim. lag das ganze Gebäude ausserhalb der Mauer des Tempelhofes, es gehörte daher zu den nicht geheiligten Räumen, nur die beiden nach der Südseite hin gelegenen Kammern, von denen besondere Eingänge nach dem Tempelhof führten, gehörten zu den geheiligten Räumen., vorstehende Mauerbalken49 Ed. Ven.: וראשן פישפשין מבדיל, ed. Lowe: ובראשם שני פספסין מבדיל, Talmudausg.: וראשי פישפשין מבדיל. Nach Levy Wörterb. פסיפס = ψῆφος Steinchen, daher auch steinernes Gesims, nach Bart.: ans der Mauer hervorragende Balken, nach Maim.: eine Art Gitterwerk. Vielleicht Pilpel-Form von פסס = trennen, scheiden. bezeichneten die Grenze zwischen dem Heiligen und dem Nichtheiligen. Wozu dienten sie? Die südwestliche50 Über die hiervon abweichende Angabe Tamid III, 3, wonach diese Kammer auf der nordwestlichen Seite gelegen hat, s. dort Note 24. war die Opferkammer51 טלאי קרבן die für das tägliche Opfer bestimmten Lämmer, von denen dort stets wenigstens sechs eingestellt waren (s. Arach. II,5; dort heisst die Kammer הטלאים לשבת). Talmudausg.: לשכת קרבן, Talmud Joma 16b: לשבת טלי קרבן, ed. pr.: טדי קרבן לשבת, ed. Ven.: לשכת טרי קרבן., die südöstliche die Kammer für die Hersteller52 Talmudausg. fehlt: עושי, ed. Lowe: עושה. der Schaubrote, in der nordöstlichen haben die Hasmonäer-Söhne die Steine des Altars verwahrt, die die Könige von Syrien entweiht hatten53 Diese Kammer wird Tamid III, 3 לשכת החותמות = die Marken-Kammer genannt, weil dort die Marken verkauft wurden, für die man das vorgeschriebene Mass Mehl, Wein und Öl erhielt, das man zu jedem Opfer brauchte (s. Schekal. V, 3. 4.). Hier wird nur die andere Verwendung dieser Kammer angeführt, die darauf hinweist, dass sie zu den nichtgeheiligten Räumen gehörte (Tif. Jisr.)., durch die nordwestliche ging man zum Tauchbad hinunter54 S. weiter Mischna 9. Diese Kammer wird Tam. III, 3 לשכת בית המוקד genannt, nach einigen Erklärern, weil dort auch ständig ein Feuer brannte, nach anderen, weil sie als Aufbewahrungskammer für die im בית המוקד gebrauchten Gegenstände diente..
שְׁנַיִם שְׁעָרִים הָיוּ לְבֵית הַמּוֹקֵד, אֶחָד פָּתוּחַ לַחֵיל וְאֶחָד פָּתוּחַ לָעֲזָרָה. אָמַר רַבִּי יְהוּדָה, זֶה שֶׁהָיָה פָתוּחַ לָעֲזָרָה, פִּשְׁפָּשׁ קָטָן הָיָה לוֹ, שֶׁבּוֹ נִכְנָסִין לִבְלֹשׁ אֶת הָעֲזָרָה: Zwei Tore hatte der Erwärmungsraum, das eine55 das auf der Nordseite. führte nach dem Zwinger56 S. weiter II Note 17., das andere57 das auf der Südseite. führte nach dem Tempelhof. R. Jehuda sagte: Das nach dem Tempelhof führende hatte eine kleine Nebenpforte58 פשפש s. Tam. I Note 30. Ed. Lowe: פשיפש., durch die man eintrat, um im Tempelhof Umschau zu halten59 S. Tam. I,3 בלש das chaldäische Wort für חפש = durchsuchen..
בֵּית הַמּוֹקֵד, כִּפָּה, וּבַיִת גָּדוֹל הָיָה, מֻקָּף רוֹבָדִין שֶׁל אֶבֶן, וְזִקְנֵי בֵית אָב יְשֵׁנִים שָׁם, וּמַפְתְּחוֹת הָעֲזָרָה בְּיָדָם, וּפִרְחֵי כְהֻנָּה, אִישׁ כִּסְתּוֹ בָאָרֶץ: Der60 Diese Mischna findet sich wörtlich Tam. I,1, s. dort die Noten. Erwärmungsraum war überwölbt, es war ein grosser Raum, ringsherum waren stufenartige Mauer-Vorsprünge61 Ed. Ven., Lowe und Talmudausg.: רבידין. aus Stein, dort schliefen die Ältesten der Priester-Abteilung, in ihrer Hand waren die Schlüssel zum Tempelhof, die jüngeren Priester hatten jeder ihr Lager62 Ed. Lowe: כיסתו, ed Ven. und Talmudausg.: כסותו. auf der Erde.
וּמָקוֹם הָיָה שָׁם, אַמָּה עַל אַמָּה, וְטַבְלָא שֶׁל שַׁיִשׁ וְטַבַּעַת הָיְתָה קְבוּעָה בָהּ, וְשַׁלְשֶׁלֶת שֶׁהַמַּפְתְּחוֹת הָיוּ תְלוּיוֹת בָּהּ. הִגִּיעַ זְמַן הַנְּעִילָה, הִגְבִּיהַּ אֶת הַטַּבְלָא בַּטַּבַּעַת וְנָטַל אֶת הַמַּפְתְּחוֹת מִן הַשַּׁלְשֶׁלֶת, וְנָעַל הַכֹּהֵן מִבִּפְנִים, וּבֶן לֵוִי יָשֵׁן לוֹ מִבַּחוּץ. גָּמַר מִלִּנְעֹל, הֶחֱזִיר אֶת הַמַּפְתְּחוֹת לַשַּׁלְשֶׁלֶת וְאֶת הַטַּבְלָא לִמְקוֹמָהּ, נָתַן כְּסוּתוֹ עָלֶיהָ, יָשֵׁן לוֹ. אֵרַע קֶרִי בְּאַחַד מֵהֶם, יוֹצֵא וְהוֹלֵךְ לוֹ בַמְּסִבָּה הַהוֹלֶכֶת תַּחַת הַבִּירָה, וְהַנֵּרוֹת דּוֹלְקִים מִכָּאן וּמִכָּאן, עַד שֶׁהוּא מַגִּיעַ לְבֵית הַטְּבִילָה. רַבִּי אֱלִיעֶזֶר בֶּן יַעֲקֹב אוֹמֵר, בַּמְּסִבָּה הַהוֹלֶכֶת תַּחַת הַחֵיל יוֹצֵא וְהוֹלֵךְ לוֹ בְּטָדִי: Eine Stelle war dort63 in dem Erwärmungsraum., eine Elle im Geviert64 eine Vertiefung im Fussboden., auf der eine Marmorplatte lag, daran war ein Ring befestigt65 an der oberen Seite., und eine Kette66 an der unteren Seite., an der die Schlüssel67 zu den Tempeltoren. hingen68 Ed. Lowe: ושלשלת המפתחות היתה קבועה בה.. War die Zeit gekommen, [die Tore] zu schliessen, hob man mit Hilfe des Ringes die Platte in die Höhe und nahm die Schlüssel von der Kette herunter, der Priester schloss von innen ab, während der Levite draussen schlief69 Die Wache der Leviten begann erst, nachdem alle Tore abgeschlossen waren (Abr. ben Dav zu Tam. I,1).. Hatte er alles abgeschlossen, tat er die Schlüssel wieder an die Kette und die Platte wieder an ihre Stelle, legte sein Kissen70 Ed. Lowe: כיסתו. darauf und legte sich schlafen71 während andere Priester drinnen die Wache hielten.. Stiess72 Tam. I, 1. einem von ihnen73 von denen, die im Heiligtum Wache hielten. ein [nächtlicher] Zufall74 euphemistischer Ausdruck für Pollution. zu, so ging er durch den Rundgang75 ein unterirdischer Gang, nach anderen eine Wendeltreppe, durch die man aus dem Wschraum, ohne den Tempelhof zu betreten, zu dem Tauchbad gelangen konnte (s. Tam. I Note 18). hinaus, der unter dem Tempelgebäude76 בירה s. dort Note 19. entlang führte, Lampen brannten dort zu beiden Seiten, bis er an das Tauchbad kam; R. Elieser, Sohn des Jakob, sagt: Durch den Rundgang, der unter dem Zwinger entlang führte, ging er [sodann] durch das Tadi77 Ed. Ven. und Lowe: בטרי. -Tor hinaus78 In der Mischna Tam. I,1 heisst es, dass er von dem Tauchbad in den Erwärmungsraum zurückkehrte und dort blieb, bis die Tore geöffnet wurden. Dementgegen ist R. Elieser ben Jakob der Ansicht, dass er nicht dorthin zurückkehrte, sondern von dem Tauchbad durch den unter dem Zwinger befindlichen Gang bis an das Tadi-Tor ging und durch dieses, wenn es geöffnet wurde, hinausging. Nach Elia Wilna gehören die Worte בטדי יוצא והולך לו nicht mehr zu den Worten des R. Elieser ben Jakob, dieser sagt nur im Gegensatz zum ersten Tanna, dass der Priester bei dem Gang zum Tauchbad nicht einen unter dem Tempelgebäude entlang führenden, sondern einen unter dem Zwinger entlang führenden Rundgang benutzte, beim Verlassen des Heiligtums aber benutzte er nach der Ansicht beider das Tadi-Tor. Danach könnte auch R Elieser ben Jakob der Ansicht sein, dass er zunächst in den Erwärmungsraum zurückkehrte und von dort nach dem Öffnen der Tore durch das Tadi-Tor das Heiligtum verliess..